Kaffeezubereitungsarten: Wie macht man guten Kaffee?
Es gibt viele verschiedene Methoden Kaffee richtig zuzubereiten. Wie wird der Kaffee besonders gut? Und welcher Kaffee eignet sich für welches Brühverfahren? Hier sind die beliebtesten Kaffeezubereitungsarten im Überblick, damit dein Kaffee garantiert gelingt.
Zubereitung mit der Filtermethode – Der Klassiker
Die Methode mit Kaffeefilter ist die in Deutschland wohl am weitesten verbreitete Art für die Kaffeezubereitung. Sie funktioniert zuverlässig, schnell und einfach. Mit dem Filter gibt es gleich mehrere Kaffeezubereitungsarten, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Der Papierfilter hat den großen Vorteil, dass er Kaffeeöle auffängt und keinen Kaffeesatz in der Tasse hinterlässt, der bei anderen Methoden in der Tasse zurückbleiben können.
Held des Büros: Die Filtermaschine
Die meisten Privathaushalte und kleineren Büros besitzen eine Kaffeemaschine, die noch mit Filtern bedient wird. Der Mahlungsgrad sollte filterfein sein. Das Tolle an der Filtermaschine ist, dass die Stärke des Kaffees kinderleicht veränderbar ist, denn der Filter bietet genug Raum, um die Menge des Kaffees anzupassen.
Zubereitung mit der Filtermaschine
Der Papierfilter wird manuell eingesetzt und der Röstkaffee hineingegeben. Die meisten Hersteller empfehlen pro Tasse einen Teelöffel Kaffeepulver. Die perfekte Dosierung hängt aber natürlich von der Bohnensorte, der Röstung und deinem persönlichen Geschmack ab. Kanne einsetzen nicht vergessen und los geht’s: Per Knopfdruck wird das Wasser zunächst erhitzt und danach tröpfchenweise in den Papierfilter geleitet. So wird der gemahlene Kaffee gleichmäßig mit heißem Wasser aufgebrüht. Die Wärmeplatte hält den fertigen Kaffee warm. Frischer Kaffee schmeckt am besten. Je länger er warmgehalten wird, desto mehr Bitterstoffe bilden sich. Deshalb sollte Filterkaffee am besten innerhalb einer Stunde getrunken werden.
Der Handfilter: Kaffee zubereiten im Handumdrehen
Die Zubereitung mit einem Handfilter ist besonders für kleinere Portionen geeignet. Es gibt verschiedene Varianten des Handfilters, zum Beispiel Modelle aus Plastik, Porzellan und Glas. Besonders gut gelingt die frische Tasse Kaffee, wenn du den Handfilter vor dem Befüllen mit heißen Wasser ausspülst und ihn so auf “Betriebstemperatur” vorheizt.
Zubereitung mit dem Handfilter
Ähnlich wie bei der Filtermaschine wird der filterfeine Kaffee in den Papierfilter gegeben und danach mit kochendem Wasser übergossen. Für eine Tasse (200 bis 250 ml) benötigst du etwa zwei gehäufte Teelöffel deines Lieblingskaffees. Achte darauf, nicht das sprudelnd kochende Wasser aus dem Wasserkocher direkt in den Filter zu geben, denn so können Bitterstoffe entstehen. Wenn das Wasser kocht, warte ein bis zwei Minuten. So kann das Wasser leicht herunterkühlen.
Kaffee zubereiten mit der Presskanne
Bei Kaffeepressen ersetzt ein Metallsieb die Funktion des Papierfilters. Das gröbere Sieb lässt die Öle im Pulverkaffee hindurch. So entstehen die typischen Schlieren auf der Oberfläche und eine dickflüssigere Konsistenz. Ein weiterer Vorteil: Für dieses Brühverfahren benötigt man keinen Strom. Kaffeepressen eignen sich daher also auch perfekt für deinen Camping-Urlaub.
Kaffee aus der Pressstempelkanne: Klassisch französisch
Die Pressstempelkanne hat viele Namen: Cafetière, French Press, Chambordkanne, Kaffeedrücker oder Siebstempelkanne. Wie einige der Bezeichnungen schon verraten, stammt diese Art der Kaffeezubereitung aus unserem Nachbarland Frankreich. Eine klassische Cafetière besteht aus einem Glasbehälter und einem Siebstempel, der mit dem Kannendeckel verbunden ist. Für das Brühverfahren mit einer Pressstempelkanne gibt es spezielle Mahlgrade. Die Mahlung muss wesentlich gröber sein als für den Filterkaffee.
Zubereitung mit der French Press
Der gemahlene Kaffee wird in die Kanne gegeben und mit kochendem Wasser übergossen. Etwa ein gehäufter Kaffeelöffel kommt auf 250ml Wasser. Nach dem Einfüllen wird der Kaffee noch kurz umgerührt. Jetzt kann der Deckel mit dem Siebdruckstempel aufgesetzt werden. Das Röstaroma wird langsam und gleichmäßig an das Wasser abgegeben. Man nennt die Methode “Full Immersion” (deutsch: vollständiges Eintauchen), da der Kaffee über die gesamte Brühdauer vollen Kontakt zum Wasser hat – im Gegensatz zur Filtermethode. Nach vier bis fünf Minuten kann das Sieb vorsichtig heruntergedrückt werden. Et voilá!
Vietnamesische Kaffeepresse: Die Kaffeezubereitungsart aus Fernost
Zur vietnamesische Kaffeezubereitung wird ebenfalls eine Kaffeepresse benutzt. Damit der Kaffee aus dem Hochland Vietnams sein volles Aroma entfalten kann, kommt ein besonderer Kaffeefilter aus Metall zum Einsatz. Das Set besteht aus Brühbehälter, Filter, Presse und Deckel. Um den authentischen Kaffeegenuss aus Vietnam zuhause zu erreichen, benötigen Kaffeefans noch die typische gesüßte Kondensmilch.
Zubereitung mit dem Vietnamesischen Filter
Zuerst wird so viel Milch in eine Kaffeetasse gegeben, dass der Boden bedeckt ist. Der Behälter wird auf die Filterschale gesetzt und mit 20g Kaffee befüllt. Mit der kleinen Presse wird das Kaffeemehl nun leicht am Boden des Brühbehälters angedrückt. Der Metallfilter wird inklusive Schale auf die Tasse gesetzt. Jetzt fehlt nur noch das Wasser: Zweimal hintereinander wird etwa 30 ml kochendes Wasser in den Metallbehälter gegeben und mit dem Deckel verschlossen. Wenn das gesamte Wasser durch den Filter in die Tasse gelaufen ist, kannst du den Behälter abnehmen, die Milch verrühren und genießen! Eine weitere beliebte Variante ist der Eiskaffee. Hierzu einfach den fertigen Kaffee über ein Glas mit Eiswürfeln geben.
Kaffeezubereitungsarten auf dem Herd
Italienische oder arabische Einflüsse haben die Zubereitungsmethoden direkt auf dem Herd. Wie macht man guten Kaffee ganz ohne Strom?
Der türkische Mokka
Der Ursprung der Kaffeeherstellung kommt aus dem arabischen Raum. Der gemahlene Kaffee wird in ein Kännchen gefüllt und mit Wasser direkt auf einer Feuerstelle oder einer Kochplatte erhitzt. Sehr wichtig: Der echte Mokka wird immer inklusive Kaffeesatz serviert. In seinen vielen Varianten werden dem Mokka aus Arabica-Bohnen zusätzlich Rosenwasser, Kardamom, Zimt oder getrocknete Nelken beigefügt. Das klassische Kännchen mit dem kleinen Griff besteht aus Edelstahl oder Emaille.
Die Espressokanne – molto italiano!
Die Zubereitungsmethode mit der Herdkanne wird auch jenseits Italiens immer beliebter. Die Aluminiumkännchen werden häufig auch als Bialetti oder Moka bezeichnet. Die Zubereitungsart mit dem Moka unterscheidet sich grundsätzlich von der Filter- und Pressmethode, denn sie arbeitet mit Druck. Italienische Herdkannen bestehen aus drei Teilen: Dem Wasserbehälter oder Kessel, dem Trichtereinsatz und dem Kannenaufsatz. Der Kaffee aus dem Espressokocher imitiert am besten das Ergebnis einer industriellen Siebträgermaschine. Wer dem Kaffee vom Lieblingsitaliener möglichst nahe kommen will, sollte dunkle Robusta-Röstungen verwenden, die etwas gröber gemahlen sind. So erhält der fertige Espresso seine cremige Konsistenz.
Zubereitung in der Herdkanne
Fülle lauwarmes Wasser in den Wasserbehälter. Achte darauf, dass der Wasserstand unterhalb des seitlichen Ventils bleibt. Befülle den Trichtereinsatz mit Kaffee deiner Wahl und streiche ihn glatt. Für weniger starken Kaffee kannst du die Kaffeemenge nach Belieben reduzieren und mit einem Teelöffel festdrücken. Dann wird der obere Teil der Kanne fest darauf geschraubt. Jetzt nur noch auf die Herdplatte stellen und kurz warten. Wenn das Wasser anfängt zu sprudeln, wird durch den Druck im Kessel das aufsteigende Wasser durch den Kaffee in die leere Kanne gepresst. Sobald es aufhört zu “fauchen”, unbedingt von der Herdplatte nehmen! Wenn das Wasser im Behälter leer ist, kann der Kaffee sonst schnell verbrennen. Vor dem Servieren noch einmal umrühren und fertig! Der Espresso aus dem Bialetti ist die Basis für fast alle Kaffeevarianten wie Cappuccino, Latte Macchiatto oder Caffè Americano.
Wie wird der Kaffee besonders gut?
Was macht einen richtig guten Kaffee aus? Würde man 100 Leute fragen, bekäme man vermutlich sehr viele unterschiedliche Antworten. Kaffee ist ein wertvoller Rohstoff, aus dem die richtige Kaffeezubereitungsart das Maximum an Geschmack herausholen kann.
Weiches Wasser macht guten Kaffee
Nicht nur die Art der Zubereitung, die Kaffeesorte oder die Röstung entscheiden über das Ergebnis der Kaffeezubereitung. Der zweite Hauptakteur in jeder Tasse Kaffee ist Wasser! Die Qualität des Wassers, das wir für die Kaffeezubereitung nutzen ist sehr wichtig, um den Geschmack nicht zu verfälschen. Viele Kaffeefans schwören auf Wasserfilter, die das Wasser von Kalkrückständen befreien.
Kampf dem Kalk
Die Filterung hat dazu noch einen zweiten positiven Effekt: Sie hilft dabei, die Geräte und Utensilien, die wir zur Kaffeezubereitung nutzen, frei von Verkalkungen zu halten. Die Karbonatwerte des Leitungswassers variieren innerhalb Deutschlands von Region zu Region und manchmal sogar von Stadtteil zu Stadtteil. Ist der Wert besonders hoch, spricht man von “hartem Wasser”. Ist das Wasser hart, macht sich der Kalk nicht nur geschmacklich bemerkbar: Kaffeemaschinen und Espressokännchen sind wahre Magneten für Rückstände aus dem Leitungswasser. An den ersten Kalkablagerungen kann sich schnell neuer Kalk festsetzen. Wird die Kanne oder die Maschine nicht benutzt, sind die Rückstände außerdem ein idealer Nährboden für Bakterien.
Kaffeequalität bewahren
Umso wichtiger ist es, die Geräte für deine Kaffeezubereitung so sauber wie möglich zu halten. Der Kalkgrad des Wassers entscheidet darüber, wie oft die Geräte entkalkt werden müssen, bevor es zur Korrosion kommt. Dabei können schonende, biologische Entkalker wie Essig und Zitronensäure benutzt werden. Bei starker Verkalkung sind chemische Reinigungsmittel eine Option. Wenn Kaffeekannen, Filtermaschinen regelmäßig gereinigt werden, verlängert sich ihre Lebensdauer enorm und die Qualität des Kaffees bleibt konstant. Purer Genuss ganz ohne Kalk!